Die Hamburg Stealers bleiben in der Play-down-Runde der Baseball-Bundesliga Nord das dominierende Team. Mit zwei Heimsiegen gegen die Berlin Flamingos festigte das Team von Headcoach Tim Crow seine führende Position in der Vierergruppe. Mit nun insgesamt 14:17 Siegen aus der gesamten Saison liegen die Stealers in der Tabelle der Play-down-Runde vor den Cologne Cardinals (8:21), den Bremen Dockers (6:24) und den Berlin Flamingos (5:27), wobei die Teams aus Köln und Bremen am Sonntag noch zweimal an der Weser gegeneinander antreten.
Die beiden Spiele der Stealers gegen die Flamingos gestalteten sich am Sonnabend im Ballpark am Langenhorst in Hamburg-Niendorf höchst unterschiedlich. Während sich das erste Match vom dritten Inning an zu einer einseitigen Angelegenheit für die Stealers entwickelte, so fiel im zweiten Match erst im neunten und damit regulär letzten Inning die Entscheidung zu Gunsten der Hamburger.
Beim 17:2-Sieg in der ersten Partie zeichnete sich in der Offensive vor allem Callum Murphy mit zwei Doubles aus. Beim ersten dieser beiden weiten Schläge sorgte er dafür, dass alle drei auf den Bases stehenden Mitspieler über die Homeplate kamen.
Als Starting Pitcher warf der sonst meist im Outfield eingesetzte Pontus Byström ein komplettes Spiel, das allerdings aufgrund der Ten-Run-Rule schon nach sieben statt neun Innings beendet war. In diesen sieben Innings gelangen dem Schweden Byström neun Strikeouts. Für keinen der beiden gegen ihn erzielten Runs war er verantwortlich, weil ihnen Fehler in der Feldverteidigung zugrunde lagen. „Es war für mich seit Jahren das erste Mal, dass ich so viele Innings gepitcht habe“, sagte der im zweiten Jahr für die Stealers spielende Schwede.
„Pontus hat einen großartigen Job gemacht. Er war angesichts unserer schwierigen Personalsituation auf der Pitcher-Position heute ein ganz wichtiger Spieler für uns“, lobte ihn Stealers-Cheftrainer Tim Crow.
Im zweiten Match gingen die Stealers zwar wie im Spiel zuvor bereits im ersten Inning mit 1:0 in Führung, konnten diese aber in der Folge nicht weiter ausbauen. Stattdessen glichen die Berliner im dritten Inning zum 1:1 aus. Insgesamt wurde dieses Spiel bis in die Schlussphase von den Pitchern beider Teams dominiert. Auf Seiten der Stealers gelangen Dustin Ward in seinen sieben geworfenen Innings zehn Strikeouts bei nur vier zugelassenen Hits, einem Run und einem Walk. Ihn lösten zunächst Gianny Fracchiolla und danach Callum Murphy ab. Beim Berliner Starting Pitcher David Wynn standen nach ebenfalls sieben Innings fast identische Werte zu Buche: Acht Strikeouts sowie vier zugelassene Hits, ein Run und ein Walk.
Danach wurde das Spiel dramatisch. Zunächst verpassten die Stealers trotz eines Runners auf der dritten Base bei keinem Aus, selbst in Führung zu gehen. Dies machten die Flamingos im neunten Inning besser und lagen mit 2:1 vorn, ehe die Stealers zum letzten Mal an den Schlag kamen. Hier lud Berlins eingewechselter Pitcher Jordan Edmonds, der im vergangenen Jahr noch für die Stealers gespielt hatte, mit drei Walks die Bases, ehe er wieder ausgewechselt wurde. Der für ihn auf den Wurfhügel beorderte Benjamin Kleiner verursachte dann mit einem Wild Pitch den 2:2-Ausgleich. Im Anschluss lud er mit einem Intentional Walk erneut die Bases. Diese taktische Maßnahme erwies sich aber deshalb fatal, weil Kleiner danach den Stealers-Schlagmann Michael Kujoth mit seinem Wurf am Bein traf (Hit by Pitch). Kujoth rückte dadurch auf die erste Base vor, alle anderen Runner kamen somit eine Base weiter, so dass der zuvor auf der dritten Base stehende Ben von der Thüsen zum 3:2 scoren konnte, was den Sieg für die Stealers bedeutete.
„Ich freue mich, dass wir im ersten Spiel wie schon vor einer Woche gegen Köln am Schlag sehr erfolgreich waren. Im zweiten Match haben wir dagegen einige falsche und unglückliche Entscheidungen in der Offensive, vor allem beim Baserunning getroffen und uns so selbst in Schwierigkeiten gebracht“, sagte Headcoach Tim Crow. „Insgesamt bin ich heute mit den beiden Siegen angesichts unserer dünnen Personaldecke zufrieden. Den knappen, glücklichen Sieg im zweiten Spiel nehmen wir sehr gern mit, schließlich haben wir in dieser Saison auch schon einige Male mit Pech knapp verloren“, sagte Tim Crow weiter.
Bereits in der regulären Saison hatten die Stealers alle vier Spiele gegen den Aufsteiger aus Berlin gewonnen. Am kommenden Sonnabend stehen für die Stealers in Berlin bereits die Rückspiele der Play-down-Runde auf dem Programm. Die nächsten beiden Heimspiele finden am 18. August gegen die Bremen Dockers statt.
Fotos: Markus Tischler